"Wir sind mehr" : die Geschichte der Frauenbewegung in Bosnien und Herzegowina vom SHS-Staat 1918 bis zur selbständigen Republik Bosnien und Herzegowina

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Rolle der jugoslawischen bzw. bosnischen Frau im öffentlich-rechtlichen Leben und nach dem Anteil der Frauenbewegung am Gestaltungsprozess von Rechtsnormen. Die Entwicklung der Frauenbewegungen und deren Einfluss auf den Gestaltungsprozess von Rechtsnormen werden über Jahrzehnte hinweg, anhand der Bildung von Organisationen und deren politische Partizipation dargestellt. Dabei werden sowohl die Forderungen der bürgerlichen als auch der proletarischen Frauenbewegungen in der Zeit seit Gründung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen 1919 bis hin zur selbstständigen Republik Bosnien und Herzegowina und deren Kampf gegen die patriarchalische Gesellschaft aufgezeigt. Von besonderer Bedeutung dabei ist, dass Frauenorganisationen, unabhängig von den Nationalitäten, zusammengearbeitet haben. Die Frauenbewegungen kämpften unter anderem für die Gleichstellung von Mann und Frau, Bildung, den gleichen Lohn, und die Möglichkeit der politischen Partizipation von Frauen, um am Gesetzgebungsprozess mitzuwirken. Ein großer Schritt in Richtung politischer Partizipation hatten die Frauen 1945 mit der Einführung des Frauenwahlrechts erreicht. Frauen war es nun möglich zu wählen als auch gewählt zu werden. Auch wenn der Zerfall Jugoslawiens in den 90er Jahren teilweise einen Rückschritt in patriarchalische Verhaltensmuster bedeutete sahen viele Frauen darin die Möglichkeit hervorzutreten und für ihre Rechte zu kämpfen.The present diploma thesis deals with the question of the role of the Yugoslavian or Bosnian woman in public life and the proportion of womens movements in the process of legal norms. The development of women's movements and their influence on the process of legal norms are presented over decades, by the formation of organizations and their political participation. The demands of the bourgeois and proletarian women's movements have been shown since the establishment of the Kingdom of Serbs, Croats and Slovenes in 1919, as well as the independent Bosnian and Herzegovina Republic and their struggle against patriarchal society. Of particular importance is that womens organizations have worked together independent of the nationalities.The demands of the women's movements were among other things, the equality between men and women, education, equal pay, and the possibility of political participation of women to participate in the legislative process. A great step towards political participation had been achieved by women in 1945 with the introduction of women's suffrage. Women were now able to vote as well as to be elected. Even if the disintegration of Yugoslavia in the 1990s partly meant a return to patriarchal behavior patterns, many women saw the possibility of struggling and fighting for their rights.eingereicht von Nicole NovakAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017(VLID)217382